Holger Knöbel lief quer über den Serviceplatz. Er erzählt, dass er die Autos der R1-Trophy gerade auf einer  Wertungsprüfung gesehen hat. „Die R1-Autos sahen alle gut aus und machten auch sehr ordentlich Dampf.

 

                     ... Nix mit lahme Karren ...”

 

Wieso geht Holger zu einer WP der „kleinen” Rallye35, wo er doch als Betreuer und Service der „großen Rallye” mehr als genug zu schaffen hat ? Darüber sollten wir noch eine Weile grübeln ....

 

Seine Aussage bestätigte jedoch die Meinung mehrerer Augenzeugen. Die acht R1-Teams haben gut „abgeliefert”.

 

Das sagte einige Stunden später auch die offizielle Ergebnisliste. Von 40 tatsächlich gestarteten Teams belegten R1-Autos im Ziel die Gesamtplätze 13 bis 14 und 15. Das ist mit den (fast) serienmäßigen (Klein)-Wagen absolut topp.

 

Was aus Zuschauersicht gut aussieht, muss jedoch nicht tatsächlich schnell sein. Zur Halbzeit „sickerten” die Zeiten der WP 1 durch.

 

Die drei ersten der letzten SÜW- Rallye lagen nach WP 1 exakt in der Reihenfolge des damaligen SÜW-Endergebnisses

hintereinander: Also Timo Wadle / Tobias Schäfer (Suzuki Swift) ganze 0,7 sec vor Sascha Kirschmer / Alexa Brunken (Citroen DS3) und diese wiederum 2,8 sec vor dem Suzuki Swift von Florian Diedrich / Kirsten Hasenpusch. Enge Kiste also.

 

Der Haken an der Sache: Die erstmals in der Germanys-R1-Trophy startenden Daniel Lesser / Stefanie Muhl waren mit ihrem Twingo RS in dieser ersten WP gleich um 3,4 sec schneller und sie gewannen auch die nächsten beiden  Wertungsprüfungen bis in WP 4 Timo Wadle / Tobias Schäfer den Suzuki über 9 sec schneller „fliegen” ließen als der Rest der Truppe. Mit dieser Zeit sollten Wadle / Schäfer sich endgültig den zweiten Platz in der RC5 sichern.

 

Nun dämmerte uns, wieso sich auch Holger Knöbel für die leistungsschwächsten Autos in der Rallye35 interessierte. Nach einer weiteren Bestzeit in WP5 gewann Daniel Lesser aus Ruhla diesen Lauf zur Germanys-R1-Trophy. Rechts im Auto „arbeitete” Stefanie Muhl aus Rheda-Wiedenbrück. Aus diesem Ort stammt auch der „neugierige” Holger. Nun ist alles klar. Holger und Stefanie sind ein Paar.  Deshalb das besondere Interesse .

 

Auf den weiteren Plätzen ging es drunter und drüber. Sascha Kirschmer / Alexa Brunken hatten sich nach WP 2 auf den 2. Platz verbessert, donnerten in der letzten Wertungsprüfung auf glatter (Eis??) Fahrbahn an einem Abzweig endlos vorbei. Ihr Zeitverlust: ca. 35 sec und am Ende Platz 4.

 

Nur kurz konnten sich Florian Diedrich / Kirsten Hasenpusch über die zweitbeste Zeit auf WP 4 freuen. Schon eine WP später zerplatzten buchstäblich ihre Hoffnungen als ein Reifen den Geist aufgab. „Sascha, hättest du nicht 50 Meter weiter geradeaus rutschen können?” Florian und Sascha trennten keine 4 Sekunden.  Deshalb nur Platz 5 für Diedrich /Hasenpusch.

 

Ein wildes Auf und Ab legte Trophy-Neuzugang Willi Wiegmann mit seinem Co Birger Triebel auf die teils glatte Piste. Eine sehr deutliche Bestzeit auf der letzten richtig glatten WP 6 zementierte Platz 3 auf dem Treppchen. Immerhin konnten wir ihm ein „... hat jede Menge Spaß gemacht. Hätte ich nicht gedacht ...” entlocken. Willi wollte eigentlich nur noch in Autos mit über 200 PS einsteigen. Der Twingo RS von der Sportförderung Oberhof hat nur ca. 140 PS. Wir alle hoffen, dass er trotzdem wiederkommt und weitere Rallyes in der R1-Trophy fährt .

 

Mit dem wohl optisch schönsten Fahrzeug (DS3 R1) waren Andy Schorsch mit seiner Beifahrerin Katja Mahlert erstmals am Start. Das Privatduell gegen Volker Kirschbaum / Anna Schaser  – ebenfalls im DS3 – entschieden Andy und Katja locker für sich. Platz 6.

 

Volker hatte sich perfekt – wie immer – vorbereitet. Nur den „Lampenbaum” hatte er wohlweislich daheim gelassen. „Is' ja nur 'ne Rallye 35, da wird's nicht dunkel.”  Denkste!

 

Platz 7 - Platz 5 - Platz 3 - Platz 4 - Abflug. So lautete die Bilanz für einen weiteren Neueinsteiger (erste Rallye im Twingo). Philipp Hetz und seiner Beifahrerin Silvia Dartsch schmeckte die Currywurst im Ziellokal allerdings schon wieder. Ihr größtes Problem: Wie hält man eine Currywurst warm, wenn man erst nach Stunden der Fahrzeugbergung (Auto ist unbeschädigt) im Ziellokal ankommt? Die Lösung: man erhitzt nicht nur die Currywurst – siehe Foto oben ...

 

Punktestand nach 2 von 4 Läufen:

 

Suzuki ........... 43 DS3 ................ 30 Suzuki  .......... 25 Renault ......... 25 DS3 ................. 18 Renault .......... 15 DS3 ................. 10 DS3 ....................  8/  Schäfer/  Brunken/  Hasenpusch/  Muhl /  Triebel/  Weyand/  Malert1.  Wadle2.  Kirchmer3.  Diedrich4.  Lesser5.  Kirschbaum6.  Wiegmann7.  Schneider8.  Schorsch

und zwei weitere Teams mit null Punkten

 

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